Inhaltsverzeichnis
- 1 Welche Phasen durchlaufen Männer normalerweise bei einer Trennung?
- 2 Phase 1 Verdrängung/Wut
- 3 Phase 2 Trauer/Depression
- 4 Phase 3 Annahme/Rückzug
- 5 Phase 4 Verarbeitung/Neuanfang
- 6 Wo sind die Unterschiede in der Trennungsverarbeitung zwischen Männern und Frauen?
- 7 Wie verarbeiten Männer eine Trennung – unser Fazit!
Du fragst Dich schon seit einiger Zeit, wie Männer eigentlich mit einer Trennung umgehen? Wie sie sie verarbeiten? Und was die entscheidenden Unterschiede in dieser Hinsicht zu Frauen sind?
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Wisse:
Hier ist das Inhaltsverzeichnis:
1) Welche Phasen Männer bei einer Trennung durchlaufen
2) Wie sich Männer und Frauen beim Verarbeiten der Trennung unterscheiden
3) und unser Fazit
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Welche Phasen durchlaufen Männer normalerweise bei einer Trennung?
Wir haben generell 4 Phasen gefunden. Diese werden von Männern durchlaufen. Manchmal schneller und manchmal langsamer. Diese Phasen müssen nicht immer so stattfinden. Jeder ist individuell. Aber sie dienen als grobe Einschätzung!
Und: hin und wieder kann es vorkommen, dass sich die Phasen überschneiden. Dass man etwa Sehnsucht und Trauer spürt obwohl man schon in der Analyse ist. Das kann immer wieder passieren – nicht nur bei Männern! Doch vergehen diese Gefühle in der Regel dann wieder.
Phase 1 Verdrängung/Wut
In dieser Phase…
- tritt das Gefühl von Stolz in den Vordergrund. Man(n) will vor sich selbst und vor allem vor seiner Umgebung nicht zugeben, dass man verlassen wurde. Dass man scheinbar nicht genug war. Dass man die Ex nicht glücklich machen konnte.
- wird die Schuld bei der Exfrau gesucht. Auch aus Wut heraus. Die jetzt, unmittelbar nach der Trennung, oftmals sehr stark ist! Noch immer kann und will man die Situation nicht akzeptieren. Und daher wird der Ex die gesamte Schuld am Scheitern der Beziehung in die Schuhe geschoben. Auch, wenn das nicht stimmt…
- wird sich viel abgelenkt durch feiern/andere Frauen. Weil man nicht alleine mit sich, mit all diesen unguten Gefühlen und Gedanken bleiben will. Daher ist nun Ablenkung angesagt! Gerne feiern, mit Alkohol, mit anderen Frauen… Letztere geben ihm nun das ersehnte Gefühl von Bestätigung. Die Rückmeldung, dass man nach wie vor attraktiv, interessant, etc. für das andere Geschlecht ist. Eine Rückmeldung, die man nun oftmals ziemlich nötig hat…
- wird der Kontakt vom Mann meistens abgeblockt. Weil er einfach nicht kann. Weil er auch Angst hat vor der Konfrontation mit der Ex. Wie viele Erinnerungen und Gefühle werden dann in ihm hoch kommen, auf ihn einstürmen? So einige, ahnt er! Und deshalb tut er alles, um dem aus dem Weg zu gehen…
- sind Männer oft zu Affekthandlungen geneigt (Gewalt/Ausbrüche im schlimmsten Fall). Weil es eine sehr impulsive Phase ist. In der die Gefühle die Oberhand haben. In denen er ziemlich neben sich steht. Auch deshalb wird er nun einiges tun, das er sonst nicht tun würde – würde der Verstand mehr zu sagen haben. Doch das ist, wie gesagt, gerade nicht der Fall…
- Gibt er vor sich und vor anderen nicht zu, dass er verlassen wurde. Er leugnet es. Aus Angst. Aus Stolz, und weil er es nicht wahrhaben will.
- Hofft er oftmals immer noch, dass alles nur ein Irrtum war. Besonders unmittelbar nach der Trennung. Von dieser wird er nicht selten überrascht. Und kann und will das nicht wahrhaben. Nun tut er vielleicht alles, um seine Ex doch noch zurück zu erobern. Mit Versprechungen. Mit Bitten und Flehen. Mit Nachrichten und Anrufen. In der Regel wird das vergebens sein. Denn sie hat ihre Entscheidung bereits getroffen…
Phase 2 Trauer/Depression
In dieser Phase tritt das Gefühl des Vermissen und der Trauer in den Vordergrund. Männer haben oft Probleme diese Gefühle zuzulassen. Dazu kommen wir später!
In dieser Phase…
- wird der Kontakt zur Außenwelt gemieden. Er kann einfach nicht mehr. Alles in ihm ist irgendwie zusammen gebrochen. Er verspürt keine Kraft mehr in sich. Und zieht sich deshalb zurück. Und auch, weil er den Anderen gerade einfach nicht in die Augen sehen kann. Ihnen nichts vorspielen will und kann. Und keiner soll ihn in diesem Zustand sehen…
- kommt es zu melancholischen bis trauernden Gefühlsausbrüchen (Weinen,Jammern…). Denn nun hat er endgültig begriffen, dass es aus ist. Wie weh ihm das tut! Und er merkt erst jetzt, wie groß die Trauer darüber ist…
- wird der Schmerz oft weiterhin versucht zu ertränken (oft Alkohol oder andere Substanzen). Er kann sich nämlich nicht 24 h mit seinem Kummer auseinander setzen. (Männer tun sich da allgemein ziemlich schwer.) Er braucht die Ablenkung. Das Verdrängen. Und mit diesen Mitteln scheint es leichter zu werden. Zumindest in diesem Moment…
- wird von ihm oft die Arbeit, die Pflichten vernachlässigt. Weil er sich einfach nicht dazu aufraffen kann. Nicht oder nur sehr kurz auf die Arbeit, auf den Alltag konzentrieren kann. Doch früher oder später (und meist eher früher) kehren seine Gedanken dann wieder zu IHR zurück. Zur Trennung. Und jegliche Energie verlässt ihn…
- wird der Kontakt zur Ex häufig gesucht. Weil er sie, die Ex, immer noch braucht. Ja, er weiß: Das tut ihm nicht unbedingt gut. Doch irgendetwas treibt ihn einfach zu ihr hin. Man könnte es wohl Sehnsucht und Liebe nennen
- sucht er die Schuld bei sich allein… Und macht sich Vorwürfe. Warum er nicht mehr getan hat, damals, zu diesem und jenem Zeitpunkt. Oder warum er sie einfach nicht glücklich machen konnte.
- Spricht er kaum über seinen Kummer. Und darüber, wie es ihm geht. Er kann einfach nicht. Und er will auch nicht das Gesicht vor seinen Kumpels und der Öffentlichkeit überhaupt verlieren…
Phase 3 Annahme/Rückzug
Erst nach einer Weile kommt es zur Annahme der Situation. Erst jetzt kann die Trauer wirklich verarbeitet werden. Dazu braucht es oft Rückzug. Viele Männer verreisen, wechseln den Wohnort. Oft wird eine bestimmte Veränderung angestrebt.
In dieser Phase…
- findet bei ihm oft eine starke Introperspektive statt (z.B. Meditationskurse, offene Gespräche…). In welchem Maße, das hängt vom jeweiligen Charakter ab. Manch einer kann sich da wirklich drauf einlassen. Manch einer geht zur Therapie. Andere wiederum lehnen das für sich strikt ab.
- wird er oft ruhiger und nachdenklicher. Und denkt über alles gründlich nach. Warum es überhaupt so weit kommen musste. Was die wahren Ursachen und Gründe für die Trennung waren. Nicht selten ist es ihm ein echtes Bedürfnis, das zu wissen!
- ist er meistens schon wesentlich besserer Stimmung. Denn er weiß: Er ist durch das Schlimmste hindurch. Und hat es überlebt. Mehr noch: Es hat ihn irgendwie stärker gemacht. Weil er jetzt weiß: Er kann auch das durchlaufen, ohne großen Schaden davon zu tragen. Er ist immer noch er – mit ein, zwei Narben mehr vielleicht. Doch es „gibt“ ihn immer noch…
- fängt er wieder an nach vorne zu schauen (Zukunftsperspektive). Der Alltag rückt jetzt mehr und mehr in den Vordergrund. Und mit ihm auch die Zukunft.
- wird der Kontakt mit der Ex nicht mehr häufig gesucht. Weil er das Bedürfnis dazu einfach nicht mehr hat. Er hat akzeptiert, dass es aus ist. Und dass es auch in Ordnung so ist. Deshalb braucht er den Kontakt zur Ex meist nicht mehr. Denn er sieht schlicht und einfach keinen Sinn mehr dahinter…
- vermisst er sie wesentlich weniger.. Logisch: Unmittelbar nach der Trennung ist die Sehnsucht sehr stark. Dabei ist auch viel Gewohnheit mit im Spiel. Allein schon, weil beide so viel Zeit miteinander verbracht haben. Doch nun gewöhnt er sich mehr und mehr an das Leben ohne sie. Und deswegen wird er sie auch weniger vermissen.
- werden erste Pläne geschmiedet für einen Neuanfang… Er fragt sich: Was er noch erreichen will. Wie sein neues Leben, dieser neue Lebensabschnitt, der nun beginnt, eigentlich aussehen soll. Pläne werden geschmiedet. Und auch das gibt ihm Auftrieb!
- Kann er offen(er) über alles reden. Gut, vielleicht wird er noch immer nicht zugeben, dass er von ihr verlassen wurde. Doch wird er sagen können, dass es mit ihnen beiden aus ist. Und dass das auch in Ordnung so ist.
Phase 4 Verarbeitung/Neuanfang
Jetzt kommt es zum Neuanfang. Die Gefühle wurden weitestgehend verarbeitet.
In dieser Phase…
- wird der Kontakt zur Ex oft freundschaftlich aufgebaut. Sofern dazu noch der Wunsch besteht (und es auch von ihrer Seite aus gewollt wird). Das muss nicht zwangsläufig der Fall sein. Denn für manche, für viele gilt die Devise: Was vorbei ist, ist vorbei.
- ist er wieder bereit für eine neue Bindung/Beziehung. Und zwar wirklich – und nicht nur deshalb, damit er Bestätigung und (körperliche) Nähe erhält. Nein: Er kann sich wirklich wieder auf eine neue Beziehung einlassen!
- ist die Stimmung oft sehr positiv (man ist aus einer Krise heraus gekommen). Die Zeiten stehen also auf Aufbruch. Er hat wieder richtig Lust auf das Leben. Allein schon deshalb, weil er so viel Zeit mit sich, mit der Innenschau verbracht hat. Das ist nun abgeschlossen. Und nun kann das Leben weitergehen!
- werden neue Ziele (beruflich/Weiterentwicklung) oft motiviert angegangen. Denn er hat nun wieder die Kraft und die Energie dafür. Er fühlt sich gut mit sich selbst. Mit seinem Leben. Und will das umso schöner gestalten.
- hat sich im Charakter von ihm oft eine positive Weiterentwicklung eingestellt (Erfahrungswert einer Trennung). Sofern eine gründliche Analyse der Trennung stattgefunden hat, natürlich. Wenn dies geklappt hat, wenn er wirklich über alles hinweg ist: Dann ist er reifer geworden. Hat wichtige Erkenntnisse für sich gewonnen. Und das bringt ihn voran. In vielen Bereichen!
- Setzt er seine Pläne so gut es geht in die Tat um. Egal, welche das sind. Sie geben ihm Auftrieb. Und tragen dazu bei, dass er sich immer besser und besser fühlt. Das Selbstvertrauen wächst von Tag zu Tag. Auch das ist eine ganz wichtige Rückmeldung für ihn!
Wo sind die Unterschiede in der Trennungsverarbeitung zwischen Männern und Frauen?
Oft finden wir Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So auch bei der Trennungsverarbeitung/Trauerverarbeitung. Woher kommen diese Unterschiede?
Der wesentliche Unterschied ist…
- Männer brauchen länger um eine Trennung zu verarbeiten
Männer sind also etwas langsamer in diesem Verarbeitungsprozess.
Dafür haben wir 2 wesentliche Ursachen gefunden!
Unterschiede in der Trennungsverarbeitung durch Gesellschaftliche Umstände!
Unsere Gesellschaft macht es Männern in dieser Hinsicht schwer.
Schauen wir uns zuerst an, welche Voraussetzung Trauerverarbeitung braucht?
Es braucht die Fähigkeit…
- Gefühle zuzulassen. Viele haben unbewusst Angst davor. Weil sie es schlicht und einfach niemals gelernt haben. Etwa, wenn der Vater schon sehr gefühlskalt war. Und das (unbewusst) auch seinem Sohn vorgelebt hat.
- Gefühle zu ertragen/damit umzugehen. Siehe oben. Viele denken noch immer, dass das „Frauenkram“ ist. Dass das ein „echter Kerl“ nicht macht. Zwar ändert sich in dieser Hinsicht gerade so manches. Doch ist es eben noch ein langer Weg…
- Gefühle gut zu kommunizieren. Auch das fehlt leider vielen. Der Wunsch und die Möglichkeit, sich jemandem anzuvertrauen. Und das auch offen und ehrlich zu tun. Über sich und seinen Kummer zu sprechen. Viele wollen sich noch immer keine Blöße geben. Obwohl das überhaupt nicht stimmt. Obwohl es ihnen eigentlich gut tun würde. Doch tun sie es dann eben doch nicht…
Der Umgang in unserer Gesellschaft mit Gefühlen. Das wird Männern oft schwer gemacht.
Welche gesellschaftlichen Leitsätze führen dazu?
- Gefühle sind gleichgesetzt mit Schwäche (ein Indianer kennt keinen Schmerz). Also tut man(n) weiterhin alles, um stark und unverwüstlich zu erscheinen. Man will ja auch sein Image aufrecht erhalten!
- Weinen ist verboten. Denn: „Ein echter Mann weint nicht.“ Auch schon mal gehört, oder? Tja, dieser Satz ist leider immer noch fest in vielen Köpfen verankert. Mit der Folge, dass man sich die Tränen dann verkneift. Obwohl es eine Entlastung wäre…
- „Nur die Harten kommen in den Garten.“ Auch wieder so ein Satz, einer unter immer noch vielen. Ein Satz, der es fast schon verbietet, vermeintliche Schwäche zu zeigen. (obwohl es eher eine Stärke ist. Denn solch eine Handlung verlangt nach Mut.)
Genetische/Evolutionäre Unterschiede der Trennungsverarbeitung bei Männern und Frauen!
Auch aus evolutionärer Sicht ist es Frauen oft leichter mit Gefühlen umzugehen, denn…
- Frauen brauchen die Empathie für die Mutter-Kind-Bindung.
- Sie sind von Haus aus eher soziale Wesen. Mit einem guten und stabilen Netzwerk aus Familie, Freunden, .. um sich herum. Ein Netzwerk, auf das sie sich verlassen können. Das sie auch pflegen. Und das ihnen Trost und Rat spendet, wenn es hart auf hart kommt…
- sie haben weniger Scheu, zu ihren Gefühlen zu stehen. Und werden daher weinen, wenn es notwendig ist. Trauern. Über ihren Kummer sprechen. Die Verzweiflung und die Sehnsucht annehmen. Es gehört für sie zum normalen Prozess des Verarbeitens mit dazu. Und das ist auch in Ordnung so.
- Frauen trauern intensiver als Männer. Dafür sind sie aber schneller über alles hinweg. Und können dann umso schneller zu einem Neuanfang aufbrechen. Ohne dass der Ex noch immer wie ein Schatten über allem hängt.
Wie verarbeiten Männer eine Trennung – unser Fazit!
Männer durchlaufen in der Regel vier Phasen, bis sie die Ex, die Trennung wirklich hinter sich lassen können. Je nach Charakter und den jeweiligen Umständen wird das alles mal schneller, mal langsamer vor sich gehen. Hierbei kommt es vor allem darauf an: ob er sich der Situation stellen kann. Ob er bereit ist, diese anzunehmen. Und mit ihr all die Gefühle, die nun in ihm hoch kommen…
gelingt ihm das, dann stehen die Chancen auf ein erfolgreiches Verarbeiten sehr gut. Doch leider ist bei vielen da immer noch das gesellschaftliche Bild im Kopf. Das Bild eines Typen, der keinen Kummer und keinen Schmerz zulassen darf. Denn das ist „unmännlich“. Das macht es vielen schwer. Und so verdrängt manch einer den Schmerz. Doch ein wirkliches Trennung verarbeiten – das sieht bekanntlich anders aus…