Inhaltszusammenfassung
- 1 Frage 1: Was belastet dich emotional derzeit am stärksten?
- 2 Liebeskummer : Leiden Frauen mehr?
- 3 Frauen Liebeskummer – Bedeutung und Gefühle?
- 3.1 Welche Gefühle kommen bei Frauen bei Liebeskummer typischerweise hoch?
- 3.2 Welche Gefühle sind typischerweise bei Männern mit Liebeskummer zu beobachten?
- 3.3 Die Gefühle beim Liebeskummer hängen stets von dem jeweiligen Charakter ab
- 3.4 Zweitens: Die Gefühle beim Liebeskummer hängen auch vom Ex Partner und dessen Charakter ab
- 3.5 Die Gefühle beim Liebeskummer hängen drittens von der individuellen Situation ab
- 3.6 Die Gefühle beim Liebeskummer hängen viertens vom Trennungsverlauf ab
- 3.7 Die Gefühle beim Liebeskummer hängen viertens von der Dauer der Beziehung ab
- 4 Liebeskummer Unterschiede zwischen Männern und Frauen
- 5 Mein Fazit zum Thema Liebeskummer und Frauen
Dich beschäftigt die Frage: Leiden Frauen eigentlich anders unter Herzschmerz? Wenn man ihre Situation mit jenen der Männer vergleicht?
Und auf welche Weise leiden Frauen unter Liebeskummer? Wie gehen sie damit um? All das sind Fragen, die auch ich mir gestellt habe. Das war Grund genug für mich, mal genau hin zu schauen. Und mich eingehender mit dem Thema zu befassen.
Eines will ich Dir an dieser Stelle schon mal verraten: ich habe so einiges dabei gelernt. Was? Das verrate ich Dir hier, in diesem Beitrag:
1) was bedeutet Liebeskummer für Frauen eigentlich?
2) Leiden Frauen wirklich mehr und länger als Männer?
3) Gibt es noch mehr Unterschiede bei Herzschmerz zwischen Männern und Frauen?
4) Wie fällt mein Fazit zum Thema aus?


Frage 1: Was belastet dich emotional derzeit am stärksten?
Liebeskummer : Leiden Frauen mehr?
Das ist ja eine These, die man immer wieder zu hören bekommt. Wollen wir sie doch mal überprüfen, nicht wahr? Und der Wahrheit endlich auf die Spur kommen…
Also, die These ist bekanntlich folgende:
Liebeskummer These: Frauen leiden sehr viel länger unter ihrem Herzschmerz.
Wie oft beobachtet man das: Es ist aus. Und schon kurze Zeit später wird der Mann mit einer Neuen im Arm gesichtet. Oder dabei, wie er sich mit anderen Frauen vergnügt. Um die Häuser zieht und Party macht.
Während seine Ex zu Hause sitzt.und ihre (Liebeskummer) Wunden leckt.
Das alles erweckt den Eindruck: Frauen leiden sehr viel länger unter ihrem Herzschmerz. Darunter, dass die Liebe zerbrochen ist. Sie hadern mit sich und der Welt. Während Männer kaum noch einen Gedanken an die Ex, an die Beziehung mit ihr verschwenden.
Überprüfung der These, Teil I: Frauen leiden sehr viel heftiger unter ihrem Herzschmerz.
Denn sie setzen sich ihrem Schmerz eher aus. Sie stellen sich der Situation. Sie lassen die Gefühle zu. Das ist – noch immer – der wesentliche Unterschied im Gegensatz zu Männern.
Klar: Jeder leidet darunter, wenn die Liebe zerbrochen ist. Wenn es auseinander geht und man das eigentlich gar nicht wollte.
Schließlich hat einen so einiges mit dem Anderen verbunden. Man hat so vieles miteinander geteilt. Träume, aber auch Wünsche, Ziele und Hoffnungen. Hatte vielleicht diese Vorstellung, mit dem Anderen ein Haus zu bauen, eine Familie zu gründen. (Und hat vielleicht genau das auch getan.)
Und jetzt ist das alles aus. Das tut natürlich sehr, sehr weh. Deshalb werden beide leiden.
Doch Frauen lassen diesen Schmerz eher zu als Männer. Deshalb kann man sagen: Frauen leiden tatsächlich mehr unter ihrem Kummer.
Was uns direkt zur nächsten Wahrheit bringt:
Überprüfung der These, Teil II: Männer leiden länger als Frauen unter ihrem Herzschmerz.
Denn: Sie neigen eher dazu, zu verdrängen. Den Schmerz und den Kummer weit, weit weg zu schieben. Notfalls auch mit Alkohol, Drogen und viel Party und Flirten.
Wohlgemerkt: Das trifft natürlich nicht auf jeden Mann im gleichen Maße zu. Aber es ist eine Tendenz, bei einem Großteil der Männer ist dieses Verhalten recht ausgeprägt.
Woher dieses Verhalten kommt? Wohl daher, dass unbewusst noch immer eine gewisse Angst vor Gefühlen herrscht. Dass sie Angst haben vor all der Verzweiflung, vor all der Trauer, der Sehnsucht und der Wut, die jetzt hoch kommen. Und sie haben Angst davor, Schwäche zu zeigen. Sich jemandem anzuvertrauen. Obwohl das jetzt so wichtig wäre…
Deshalb verdrängen sie oftmals. Und tragen ihren Kummer dann umso länger mit sich herum…. (Darauf komme ich später noch einmal genauer zurück.)
Du hast nun erste Informationen zu diesem Thema erhalten. Stellt sich nun die Frage: Was bedeutet der Liebeskummer für Frauen eigentlich konkret? Wie erleben sie ihn? Das ist das Thema des nächsten Kapitels!
Frauen Liebeskummer – Bedeutung und Gefühle?
Frauen und Liebeskummer – das bedeutet für sie ganz verschiedene Dinge. Werfen wir darauf doch mal einen genaueren Blick darauf:
Frauen und Liebeskummer, Bedeutung I: Viele Wünsche, Träume und Hoffnungen zerplatzen.
Stelle Dir mal folgende Situation vor: Du warst mit Deinem Ex eine gewisse Zeit zusammen. Eine Zeit, die sehr intensiv war. Du hast ihn wirklich geliebt, aus vollstem Herzen. Und konntest Dir daher alles mit ihm vorstellen.
Du hast auf eine gemeinsame Zukunft mit ihm gehofft. Vielleicht darauf gebaut. Vielleicht habt Ihr in diese Richtung sogar schon konkrete Pläne geschmiedet.
Dann kam das Aus. Und Du hast jetzt das Gefühl, vor dem Nichts zu stehen.
In Deinem Gehirn ist Leere. Du bist ohne jeglichen Antrieb. Ohne Hoffnung und Zuversicht. Das hat auch viel damit zu tun, dass sich nach dem Aus einer Liebe bestimmte Gehirnareale verändern.
Und das hat ganz heftige Folgen:
- Du fühlst Dich mutlos.
- Bist deprimiert.
- Kannst Dich zu kaum etwas aufraffen.
- Du kannst Dich nur noch schwer konzentrieren. (wenn überhaupt)
- Du hast keine Lust mehr, vor die Tür zu gehen.
- Du kannst nichts mehr essen.
- Oder hast ständig Heißhunger.
- Du kannst kaum noch schlafen.
- Etc.
Es kommt übrigens nicht von ungefähr, dass Experten Liebeskummer mit posttraumatischen Belastungsstörungen vergleichen! Und mal ehrlich: Dieser Vergleich stimmt schon irgendwie. Denn wie nach einer einschneidenden und belastenden Erfahrung scheint man sich nun, nach dem Aus der Liebe, nur noch schwer in den Alltag hinein finden zu können. Überhaupt mit ihm zurecht zu kommen. Man hat vielmehr das Gefühl, vor dem nichts zu stehen…
Frauen und die Bedeutung von Liebeskummer: Sie müssen sich nun neu orientieren.
Viele sehen nun ihr Leben in Trümmern liegen. Für sie fühlt es sich an, als stünden sie jetzt vor dem Nichts. Vor allem in dem Fall, dass sie sich sehr mit der Beziehung und über diese definiert haben. Dass sie sich voll und ganz darauf eingelassen haben. Dass sie, dass der Ex, das Wichtigste in ihrem Leben waren.
Nicht selten beobachte ich dieses Phänomen: Dass sich Frauen im Laufe einer Beziehung immer mehr aufgeben. Ihre Hobbys, ihre Freunde… Vieles zugunsten der Beziehung vernachlässigen. Solange sie glücklich sind, scheint alles gut.
Doch wenn es auseinander geht, dann stehen sie scheinbar wirklich vor dem Nichts.
Und: Sie müssen sich selbst erst wieder neu finden. Sich an den Gedanken gewöhnen, nicht mehr Teil eines Duos zu sein. Sondern vielmehr ein Individuum.
Die Folge einer solchen Entwicklung?
- Sie denken, dass sie nichts mehr haben.
- Sie denken, dass sie nichts mehr sind.
- Sie haben das Gefühl, dass ihnen alles über den Kopf wächst.
- Und das kann zu Depressionen und weiteren psychischen Krankheiten führen.
(mehr zu diesem Thema findest Du übrigens unter interfe.net/was-ist-liebeskummer)
Frauen und die Bedeutung von Liebeskummer: weitere wichtige Faktoren
Auch weitere Faktoren spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Schauen wir sie uns einmal kurz an:
- Faktor 1: Wie eigenständig war das Leben der Betroffenen? Hatte sie auch noch ein eigenes Leben? Eigene Freunde, eigene Hobbys?
- Faktor 2: Wie sehr hat sie sich über ihren Partner, über ihre Beziehung definiert? Wie abhängig war sie von ihm?
- Faktor 3: Wie lange und wie intensiv war die Beziehung?
- Faktor 4: Wie gut schafft sie es, die Situation anzunehmen und die Gefühle an sich heran zu lassen? Wie sehr ist sie bereit dazu, die Trennung zu verarbeiten? Und den Ex los zu lassen?
- Faktor 5: Wie gut kann sie sich jetzt um sich selbst kümmern?
- Faktor 6: Wie sehr prägen sie entsprechende bzw. ähnliche Erinnerungen (wie der erste Liebeskummer) in dieser Hinsicht? Behindern sie diese Erinnerungen gar?
- Faktor 7: Wie gut ist ihr soziales Umfeld? Gibt es Freunde, die sie gerade jetzt auffangen können?
Nun weißt Du also auch hierüber Bescheid. Zeit, sich einer neuen Frage zuzuwenden. Und zwar der folgenden:
Welche Gefühle kommen bei Frauen bei Liebeskummer typischerweise hoch?
Schauen wir uns das einmal genauer an:
Typisches Gefühl bei Liebeskummer bei Frauen: die Angst
Angst ist in diesem Zusammenhang sehr, sehr häufig zu beobachten. Woher diese Angst kommt? Vor allem aus dem Bewusstsein, dass es jetzt wirklich aus ist. Dass es nicht gereicht hat. Dass sie vermeintlich nicht gut genug war (auch, wenn das überhaupt nicht stimmt). Dass sie nun alleine ist.
Die Angst kann verschiedener Art sein:
- Angst vor dem Alleinsein
- Angst vor der Einsamkeit
- Angst, niemals mehr jemanden zu finden, der zu ihr passt
- Angst, alleine nicht stark genug zu sein
- etc.
Typisches Gefühl bei Liebeskummer bei Frauen: die Trauer
Und sie trauern. Darum, was hätte sein können. Darum, was war. Sie fragen sich ständig, warum das bloß passieren musste. Warum das ausgerechnet ihnen zustoßen musste. Und so weiter…
Typisches Gefühl bei Liebeskummer bei Frauen: die Sorge
Ein weiterer, sehr typischer Begleiter in diesem Zusammenhang ist die Sorge. Um die eigene Zukunft. Sei es die private, aber auch die finanzielle. Darum, wie es jetzt überhaupt weitergehen soll. Wenn gemeinsame Kinder mit im Spiel sind: Dann ist auch dies natürlich ein Thema, das sie sehr, sehr beschäftigt. Immer und immer wieder.
Typisches Gefühl bei Liebeskummer bei Frauen: die Wut
Und dann ist da auch noch die Wut. Darüber, wie glücklich alle um einen herum doch sind (und auf einmal scheint es eigentlich nur noch glückliche Paare um einen herum zu geben.) Darüber, wie viel man doch in die Beziehung gesteckt hat. Darüber, dass der Ex einfach so weg ist. Und eine schöne Zeit hat. Und so weiter…
Typisches Gefühl bei Liebeskummer bei Frauen: die Sehnsucht
Ganz zu schweigen von der Sehnsucht. Danach, im Arm gehalten zu werden. Begrüßt zu werden, nachdem man nach einem langen und anstrengenden Tag nach Hause kommt. Davon, IHM alles erzählen zu können. Und so weiter…
Hinweis: All diese Gefühle können in unterschiedlicher Ausprägung auftreten. Hierbei spielen auch der jeweilige Charakter und die Umstände eine Rolle! Man muss also stets die individuellen Situationen mit einbeziehen…
Und: Nicht jede Frau lebt bei Liebeskummer ihre Gefühle auch wirklich aus
Denn wie bei Männern gibt es Exemplare, die sich dem nicht stellen. Sei es, ob sie es nicht können oder ob sie es nicht wollen.
Denn es ist nun mal so: Nicht jede Frau will dies alles auch wirklich an sich heran lassen. Und so verdrängt manch eine. Stürzt sich ins Partyleben. Trinkt öfter mal ein Glas Rotwein (oder auch zwei oder drei). Und tut alles, um ihren Schmerz und ihren Kummer zu vergessen.
Welche Gefühle sind typischerweise bei Männern mit Liebeskummer zu beobachten?
Schauen wir uns nun mal die Männer an: Mit welchen Gefühlen haben sie eigentlich zu kämpfen?
Männer kämpfen bei Liebeskummer mit folgenden Gefühlen: Wut und Orientierungslosigkeit
Sowie mit der inneren Leere.. Viel Wut im Bauch. Gepaart häufig mit der Angst vor der Einsamkeit. Doch vor allem sind es Orientierungslosigkeit und Wut, die bei Männern sehr, sehr häufig zu beobachten sind.
Nun weißt Du Bescheid, welche Gefühle bei Liebeskummer in der Regel auftreten. Doch was solltest Du zu diesem Thema noch wissen?
Die Gefühle beim Liebeskummer hängen stets von dem jeweiligen Charakter ab
Und manch einer wird mehr bzw. länger leiden als manch anderer. Wer das ist? Schauen wir uns auch das einmal genauer an:
Charakterzug Beispiel 1: die Angst, sich zu öffnen
Und sich von seiner verletzlichen Seite zu zeigen. Sich bei jemandem auszusprechen. Egal, wie sehr man die Person gegenüber kennt, wie sehr man ihr vertraut.
Da ist häufig eine unbewusste Scham, Schwäche zu zeigen. Und/ oder, von dem Gegenüber zurück gewiesen, nicht ernst genommen zu werden. Obwohl diese Befürchtung meist unbegründet ist.
Stattdessen setzt man auf folgende Taktik: Man tut so, als sei nichts geschehen. Als sei alles in Ordnung. Das funktioniert vielleicht für einen kleinen und kurzen Moment. Doch langfristig gesehen macht man es sich auf diese Weise nur noch schwerer…
Charakterzug Beispiel 2: Man hat kein soziales Netz um sich.
Ein Netz, das einen gerade jetzt, in dieser so schwierigen Phase, auffängt. Es gibt keine oder kaum vertraute Personen, an die man sich jetzt wenden kann. Allein dies zu wissen, ist eine starke Belastung. Und führt dazu, dass man sich noch mehr allein, noch einsamer fühlt.
Denn ein solches Netz gibt so viel Durch diesen Halt wiederum gewinnt man Kraft und Unterstützung. Doch fehlt dieses, fällt der Liebeskummer umso stärker aus….
Charakterzug Beispiel 3: Man nimmt seine Situation und sich selber nicht ernst.
Und achtet deshalb nicht ausreichend auf sich. Tut nicht das, was jetzt wirklich gut für einen selbst wäre. Auch, weil es an Selbstliebe und -akzeptanz fehlt.
Stattdessen verleugnet man in gewisser Weise seine eigenen Bedürfnisse. Ist nicht gut zu sich selbst. Verlangt zu viel von sich. Ist zu ungeduldig mit sich selbst. Und das macht es auf lange Sicht noch schwerer, über alles hinweg zu kommen. (Vor allem, wenn man sich dazu noch selbst die Schuld am Scheitern der Liebe in die Schuhe schiebt. Und zwar die alleinige.)
Zweitens: Die Gefühle beim Liebeskummer hängen auch vom Ex Partner und dessen Charakter ab
Dieser Punkt wird sehr häufig vergessen. Zu Unrecht, wie ich finde. Denn der Ex und dessen Verhalten, dessen Charakter spielen in dieser Hinsicht nun mal ebenfalls eine sehr, sehr wichtige Rolle….
Schauen wir uns das Ganze daher ebenfalls ein wenig genauer an:
Charakterzug des Partners, Beispiel 1: Er war zu abhängig von einem
Je größer die Abhängigkeit von einer bestimmten Person, umso stärker fällt auch der Liebeskummer aus. Auch für den Anderen, den vermeintlich stärkeren.
Warum das so ist? Weil dieser sich an das Gefühl gewöhnt hat, von dem Anderen gebraucht zu werden. Vielleicht mochte er dieses Gefühl, der oder die Stärkere zu sein. Vielleicht hat er oder sie dieses Gefühl, gebraucht zu werden, ja, gebraucht.
Und oftmals wird die Macht geschätzt, die damit einhergeht.
Das habe ich besonders bei Männern recht häufig beobachten können. Je „seelisch anschmiegsamer“ die Partnerin war, je weniger eigenständig, umso höher der Grad der Abhängigkeit. (Was natürlich nicht heißen soll, dass es stets so ist.)
Der Andere genießt es, sie oder ihn zu formen. Es wird einem in der Hinsicht auch recht leicht gemacht! Ist dieses Gefühl jedoch nicht mehr da, so stellt sich ein gewisser Kummer, eine gewisse Leere ein.
Charakterzug des Partners, Beispiel 2: Man war zu abhängig von dem Partner.
Schauen wir uns nun das umgekehrte Beispiel an: Man hat sich im Laufe der Zeit immer weiter aufgegeben. An den Anderen angepasst. Alles, was man hatte, in die Beziehung hinein gesteckt. Bis die Liebe dann zerbrochen ist.
Und natürlich kommt dann dieses Gefühl auf: Ich habe jetzt gar nichts mehr. Ich stehe vor dem Nichts. Das ist ein ganz natürliches Empfinden…
Die Gefühle beim Liebeskummer hängen drittens von der individuellen Situation ab
Neben dem Charakter spielt auch die einzelne Situation natürlich stets eine Rolle. Etwa von den jeweiligen Umständen der Trennung. Wie diese verlaufen ist. Wer mit wem Schluss gemacht hat. Oder ob es im Einvernehmen auseinander ging. Wie sehr einer der beiden von der Entscheidung des Anderen überrascht wurde.
Werfen wir auch hier einen genauen Blick darauf:
Beispiel 1: Man selbst wird verlassen.
Und wurde von der Trennung kalt erwischt. Man selbst hätte die Beziehung niemals beendet. Selbst, wenn nicht immer alles glatt lief.
Doch man hat noch sehr wohl Gefühle für den Anderen. Intensive. Liebe ist vorhanden. Doch der Andere ist nun weg.
Das ist natürlich der Worst Case in Sachen Liebeskummer. Und Fakt ist: Es wird so einige Zeit dauern. Bis man über alles hinweg ist.
Zeit, die man sich aber auch geben sollte! Und in der man wirklich versuchen sollte, sich der Situation zu stellen. Um seiner selbst willen!
Beispiel 2: Man hat den Anderen verlassen.
Gut, wenn man selbst es ist, der die Beziehung beendet: Dann ist es natürlich um einiges einfacher, mit allem zurecht zu kommen. Früher oder später (und meist geschieht dies eher früher) nach vorne zu schauen und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
Vielleicht hegt man lediglich ein leises Bedauern. Darüber, dass es auseinander gegangen ist. Trotz all der Versuche.
Vielleicht ist da auch nur Erleichterung. Neugierde auf das, was einen jetzt erwartet. Vielleicht hat man dem Anderen gegenüber ein schlechtes Gewissen. Die Gefühle in diesem Beispiel können also unterschiedlicher Art sein.
Häufig ist auch eine gewisse Wehmut zu spüren. Und man denkt hin und wieder an den oder die Ex: Wie es ihm oder ihr wohl geht?
Doch ist man davon überzeugt, das Richtige getan zu haben. Meist jedenfalls. Und deshalb wird der Liebeskummer bei Weitem nicht so heftig ausfallen. Wenn er überhaupt vorhanden ist…
Beispiel 3: Beide haben sich für die Trennung entschieden.
Meist wird es dann so sein, dass das Beziehungsende mehr oder weniger absehbar war. Doch vielleicht trauern dennoch beide. Darüber, dass es eben doch nicht geklappt hat. So sehr man es sich gewünscht, so sehr man alles versucht hat. Denn da ist eben diese gemeinsame Zeit, die einen mit dem Anderen verbindet. Auch deshalb wird oft ein gewisser Liebeskummer vorhanden sein. Auch, wenn dieser früher oder später (und auch hier eher früher als später) vorbei geht.
Das, was jetzt vor einem liegt, ist einfach spannender!
Die Gefühle beim Liebeskummer hängen viertens vom Trennungsverlauf ab
Wie sehr, in welchem Maße hat sich die Trennung abgezeichnet? Konnte man es ahnen? Oder kam es für den einen vollkommen überraschend? Das ist hier die Frage….
Beispiel 1: Die Trennung war seit einiger Zeit absehbar.
In diesem Fall kann man sich in gewisser Weise (mehr oder weniger) drauf einstellen. Und ein bisschen darauf vorbereiten. Oder es zumindest versuchen.
Natürlich wird man dennoch leiden. Doch häufig versucht man eben, sich für diesen Ernstfall zu wappnen. Auf das Aus, auf das Leben ohne den Anderen einzustellen. So gut das eben gelingt!
Zumal man oftmals erkennt: Dass es so weit gekommen ist, das ist nicht einfach so geschehen. Denn schon vorher gab es bestimmte Probleme. Man hat sich in manchen Momenten nicht mehr wohlgefühlt. Diese Momente sind oftmals immer häufiger geworden. Bis einem fast schon auf natürliche Weise der Gedanke kam: „Was ist, wenn wir uns trennen? Ist das nicht doch die bessere Lösung für uns beide?“
In diesem Fall wird man alles leichter akzeptieren können.und nicht Gefahr laufen, alles im Nachhinein zu beschönigen.Die Beziehung zu retten, koste es, was es wolle.
Beispiel 2: Die Trennung kommt für einen völlig überraschend.
Das ist natürlich eine gänzlich andere Situation. Denn es ist, als sei man im vollstem Tempo gegen eine Wand gefahren.
Gut, vielleicht war nicht alles immer schön. Aber eine Trennung? Das wäre einem niemals, unter keinen Umständen in den Sinn gekommen.
Doch nun ist es soweit. Und man steht vor dieser Entscheidung, vor diesen vollendeten Tatsachen. Erst einmal kann und will man es gar nicht glauben. Versucht so einiges, wenn nicht sogar alles, um die Beziehung doch noch zu retten. Selbst, wenn das bedeutet, schmerzhafte Kompromisse eingehen zu müssen.
Fakt aber ist: Es ist wirklich aus. Und ist diese Gewissheit erst einmal angekommen, dann tut man sich umso schwerer, mit allem zurecht zu kommen…
Die Gefühle beim Liebeskummer hängen viertens von der Dauer der Beziehung ab
Wie lange ging die Beziehung? War es lediglich ein kleiner Flirt? Eine kurze Affäre? Oder ging sie deutlich länger? Auch hier werfen wir mal einen genaueren Blick auf die verschiedenen Situationen!
Beispiel 1: Die Partnerschaft ging sehr lange.
Je länger man zusammen bleibt, umso mehr teilt man miteinander. Das Leben, den Alltag, gemeinsame Erinnerungen und Erfahrungen. Vielleicht gab es auch eine Familie, Kinder, ein Haus, das man zusammen errichtet hat.
Doch das alles gibt es nun nicht mehr. Und deshalb ist der Kummer über das Aus oftmals sehr sehr groß. (Es sei denn, die Beziehung war schon lange Zeit eingeschlafen. Und man ist nur wegen des Geldes, wegen der Kinder, etc zusammen geblieben).
Beispiel 2: Die Partnerschaft ging nur sehr kurz.
Meist ist es dann so: Die Gefühle hatten nicht wirklich Zeit, sich zu entfalten. Klar, man war schon in den Anderen verliebt. Aber Liebe? Nein, dazu ist es noch nicht gekommen. Dazu war einfach die Zeit mit dem Anderen zu kurz.
Auch diese innige Vertrautheit, diese Verbundenheit, die bei „älteren“ Paaren so oft zu beobachten ist: Die hat in diesem Fall gefehlt. Dieses einträchtige miteinander schweigen. Dazu war einfach nicht ausreichend Zeit.
Vielmehr gab es eher eine stürmische Romanze. Ein Wirbelwind an Beziehung. Der einen schon gepackt und mitgenommen hat. Man hatte schon Gefühle für den Anderen. Aber dann ebbt der Liebeskummer ab. Weil diese Gefühle von Verliebtheit nach und nach verpuffen. Klar. Leicht ist es auch in diesem Fall nicht. Aber oftmals leichter als in Beispiel 1…
Ich habe Dir nun wichtige Unterschiede in dieser Hinsicht aufgezeigt. Doch kommen wir zur Frage zurück, wie sich Männer von Frauen in ihrem Liebeskummer Verhalten voneinander unterscheiden. Das ist nämlich das Thema unseres nächsten Kapitels:
Liebeskummer Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Wie geht es konkret bei Männern und Frauen nach dem Aus weiter? Hier ein paar ganz wesentliche Unterschiede:
Unterschied 1: Frauen leiden körperlich stärker als Männer unter ihrem Liebeskummer
Liebeskummer findet auf allen Ebenen statt. Auch auf der körperlichen. Doch warum leiden Frauen in dieser Hinsicht mehr?
Manch ein Experte vermutet, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes „dünnhäutiger“ sind. Da ist schon was dran, wie ich finde! Und das kann wirklich ein Grund dafür sein, dass sie den Schmerz über das Aus als so viel intensiver wahrnehmen.
- Der Schmerz schlägt ihnen auf den Magen.
- Und geht ihnen im wahrsten Wortsinn an ihre Nieren.
- Ihnen vergeht der Appetit.
- Oder sie könnten viel zu viel Seelentröster wie Kekse oder Schokolade essen.
- Sie sind näher am Wasser gebaut.
Unterschied 2: Frauen lassen die Emotionen näher an sich heran.
Denn sie wissen oftmals instinktiv: All das, all diese Gefühle, gehören zum Liebeskummer und zum Verarbeiten mit dazu. Denn sie sind einfach ein sehr, sehr wichtiger Bestandteil des Prozesses!
Und deshalb müssen diese Gefühle auch raus. Sie müssen zugelassen werden! Klar, das bedeutet zunächst. Sie leiden mehr und intensiver. Sie nehmen ihr Leid bewusster wahr. Doch dafür brauchen sie auch nicht so lange, um alles hinter sich zu lassen. Weil sie alles zugelassen haben. Und auf diese Weise wirklich bereit für einen baldigen Neubeginn sind. Ohne jede emotionalen Altlasten…
Unterschied 3: Frauen wollen (und müssen) über ihren Herzschmerz sprechen.
Mit der besten Freundin. Der Mutter. Dem Kumpel. Der Schwester. Sie müssen es einfach tun!
Und so vertrauen sie sich jemandem an, selbst wenn dies zum fünfzehnten Mal geschieht. Das klappt in der Regel auch. Denn sie verfügen über dieses starke soziale Netz.
Und erfahren auf diese Weise wertvollen Rückhalt. Bekommen Energie und Kraft für all das, was nun auf sie zukommt. Das hilft ihnen dabei, all das besser – und schneller – zu verarbeiten.
Unterschied 4: Frauen können besser analysieren, warum sie jetzt unter Herzschmerz leiden.
Diese Analyse, sie ist ihnen ein wesentliches Bedürfnis. Sie stellen sich ihr daher auch. Denn sie wollen in der Regel wirklich wissen, warum und woran die Beziehung genau gescheitert ist. Warum die Liebe zerbrechen musste.
Auch das ist ein sehr wichtiger Teil beim Trennung verarbeiten. Und so lange dieser Teil (ebenfalls) nicht durchgeführt ist, so lange sind sie auch nicht bereit für eine neue Beziehung. Auch, wenn das dann eben ein wenig länger dauert…
Unterschied 5: Männer stürzen sich häufiger und schneller ins Leben.
Stichwort Partys und Flirten. Auch Sport und Arbeiten sind in dieser Hinsicht beliebte „Hilfsmittel“. Und davon nehmen sie nicht zu knapp, glaube mir!
Vielleicht, weil sie vor den Augen der Anderen möglichst wenig Schwäche zeigen wollen. Sich alldem unbewusst nicht gewachsen fühlen – weiter oben erwähnte ich es ja schon.
Unterschied 6: Frauen kommen schneller über alles hinweg.
Denn: Sie können besser zu ihren Gefühlen stehen. Tun sich nicht so schwer damit, diese auszuleben, zu akzeptieren. Das haben sie den Männern oftmals voraus.
Hinweis: Klar, die Unterschiede fallen von Person zu Person oft nicht so deutlich aus. Doch habe ich hier wie gesagt nur die allgemeine Tendenz zwischen den Geschlechtern und ihrem Verhalten beschrieben. Und diese Tendenz bestätigt sich einfach immer wieder aufs Neue…
Mein Fazit zum Thema Liebeskummer und Frauen
Klar. Jeder wird von Liebeskummer mitgenommen. Jeder wird darunter leiden. Und die Gefühle sind bei jedem ähnlich. Egal, ob es sich nun um einen Mann oder um eine Frau handelt.
Doch gibt es immer wieder bestimmte Unterschiede. Jeder einzelne kommt aus einer anderen Situation. Jeder einzelne bringt eine andere Vorgeschichte mit. Bestimmte Verhaltensweisen, die er nun mehr oder weniger bewusst anwendet.
All das beeinflusst, wie sehr er oder sie nun mit dem Liebeskummer umgeht. Wie sehr er sich dem Ganzen stellen kann.
Wichtig ist, die Situation zu akzeptieren. Und bereit sein, diese auch als Chance zu sehen. Jene, wieder zu sich zu finden. Und auf die Beine zu kommen. In einen neuen, spannenden Lebensabschnitt zu starten. Ohne den Anderen…